15.11.2017,
19:30 Uhr | Marstall im Amtshof, Amtsgasse 5, 64646 Heppenheim
Luther und Rosenzweig
Vortrag
Franz Rosenzweig wurde 1886 in Kassel in eine assimilierte jüdische Familie geboren. Wie viele deutsche Juden seiner Zeit, dachte er anfangs über eine Konversion zum Protestantismus nach. 1913 entschied er sich bewusst dagegen. Als 1926 sein Aufsatz „Die Schrift und Luther“ erschien, war er schon schwer von einer degenerativen Muskelerkrankung gezeichnet und hatte bereits mit Martin Buber die gemeinsame Bibelübertragung vom Hebräischen ins Deutsche begonnen.
Verwurzelt in der deutschen Kultur erkannten viele jüdische Zeitgenossen Franz Rosenzweigs die Verdienste Luthers um das Deutsche besonders an, ohne zur antijudaistischen Haltung des Reformators Stellung zu beziehen.
Prof. Dr. Micha Brumlik, geboren 1947 in der Schweiz, studierte in Jerusalem und Frankfurt/M. Philosophie und Pädagogik. Er war international als Wissenschaftler in Lehre und Forschung tätig und ist ehemaliger Direktor des Fritz-Bauer-Institutes. In vielen Publikationen widmete er sich Themen rund um Kultur, Religion und Politik. 2016 erhielt er für seine Bemühungen um christlich-jüdische Verständigung die Buber-Rosenzweig-Medaille.
Anschließendes laden die Freunde und Förderer des MBH zu Gebäck und Wein ins Martin-Buber-Haus ein. Es besteht die Möglichkeit zum persönlichen Austausch.
In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde und Förderer des Martin-Buber-Hauses.
Referenten
- Prof. Dr. Micha Brumlik ((Buber-Rosenzweig-Preisträger 2016)