28.01.2019 -
27.01.2019,
9:00 Uhr | Martin-Buber-Haus, Werlestr.2, Heppenheim
Mod Helmy. Mut zum Leben – Mut zur Hilfe
Lesung und Gespräch zum Holocaustgedenktag
Beim Gedenken an die Shoah erinnert man in der Regel an die Opfer der Nationalsozialisten und ihrer Verbündeten. Aber Tausende europäischer Juden überlebten den Holocaust - dank mutiger Menschen. „Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“, lautet ein Spruch aus dem Talmud. Diese Worte auf Hebräisch schmücken die Medaillen, die die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem den anerkannten und geehrten Judenrettern, den „Gerechten unter den Völkern“ verleiht. Knapp 27.000 solcher mutigen Menschen wurden bis heute ausgezeichnet, eine sehr geringe Zahl im Vergleich zu den Millionen von Tätern und Mitläufern.
Denn die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als „Nichtarier“ diskriminiert und sogar inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Verbündeten, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin in Sicherheit zu bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach. Durch seine Lesungen gelang ihm auch ein Dialog mit Muslimen in Deutschland. (Text: Igal Avidan)
Der 1962 geborene Journalist und Politologe Igal Avidan (l.) schreibt für israelische und deutschsprachige Medien. Er ist Autor verschiedener Bücher zum Thema Israel und jüdische Geschichte.
Burkhard Weitz (r.) studierte Theologie und vergleichende Religionswissenschaften. Er ist freier Autor und Redakteur der evangelischen Monatsschrift „Chrismon“
Referenten
- Igal Avidan (Autor)
- Burkhard Weitz (Redakteur Chrismon)