05.04.2019,
4:30 Uhr | Foyer im Haus der Kirche, Ludwigstr. 13, Heppenheim
Moritz Daniel Oppenheim
Filmvorführung; Einführung und Gespräch
Moritz Daniel Oppenheim, Sohn jüdischer Eltern und 1800 in Hanau geboren, war Zeitgenosse Goethes, Heines und Mendelssohn-Bartholdys. Oppenheim, ein Kind des Ghettos, war der erste akademisch gebildete jüdische Maler und setzte mit seinen Genredarstellungen des jüdischen Lebens seinen Zeit- und Glaubensgenossen ein Denkmal. Im Aufbruch der jüdischen Emanzipation vermittelte er den christlichen Nachbarn mit seinen Bildern jüdischen Alltag und wurde zum Pionier des jüdisch-christlichen Dialogs. Er malte die Rothschilds und geriet erst ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod (Frankfurt, 1880) in Vergessenheit.
Die Ehrung des Malers in seiner Geburtsstadt Hanau mit einer Statue weckte die Neugier der jungen Regisseurin und Hanauerin Isabel Gathof. Mit ihrem Film zeichnet sie Oppenheims Leben und eine ganze Epoche jüdischer Geschichte gefühlvoll und eindrucksvoll nach. Dr. Esther Graf hat sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit dem hessisch-jüdischen Maler beschäftigt, zusammen mit Isabel Gathof ist auch ein Buch über M.D. Oppenheim in Planung.
Isabel Gathof studierte an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film und verbrachte ihr Auslandssemester in Tel Aviv. Ihr Film über Moritz Daniel Oppenheim wurde nach seiner Erstvorstellung auf dem Jerusalem Jewish Film-festival mehrfach für Preise nominiert und die junge Regisseurin erhielt den Hessischen Newcomer Preis 2018.
Dr. Esther Graf ist wissenschaftliche und organisatorische Mitarbeiterin der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und engagiert sich im interreligiösen Dialog. Zusammen mit der Kunsthistorikerin Manja Altenburg M.A. leitet sie die Agentur für Jüdische Kultur Altenburg und Graf (Mannheim).
In Kooperation mit dem Evangelischen Dekanat Bergstraße und der Agentur für jüdische Kultur Altenburg & Graf.
Referenten
- Dr. Esther Graf
- Regisseurin Isabel Gathof