Judith Buber Agassi


Wir trauern um Judith Buber Agassi, Enkelin Paula und Martin Bubers, die im Alter von 94 Jahren am 15. Juli 2018 in Herzliya (Israel) verstorben ist.


Die jüngere Tochter von Rafael Buber und seiner Frau Margarete Buber-Neumann (geb. Thüring) wurde 1924 im Haus ihrer bekannten Großeltern in Heppenheim geboren. Anlässlich ihres 80. Geburtstages wurde sie 2004 zur Ehrenbürgerin der Stadt Heppenheim ernannt. Sie besuchte auf Einladung des ICCJ mehrmals das Martin-Buber-Haus.

Im Austausch mit Interessierten erinnerte sie sich wie ihre ältere Schwester Barbara an ihre Heppenheimer Schulzeit, die abrupt 1936 endete, als die Nationalsozialisten jüdischen Kindern den regulären Schulbesuch verboten. 1938 emigrierte sie, von den zunehmend radikalen Repressalien gegen jüdische Bürger gezwungen, gemeinsam mit ihrer Schwester und den Großeltern nach Jerusalem.

Im Nachwort zum neuaufgelegten Roman „Muckensturm. Ein Jahr im Leben einer kleinen Stadt“ ihrer Großmutter Paula Buber hat sie ihre Heppenheimer Kindheit und ihre Freundschaften aus der Schulzeit noch einmal aufleben lassen.

Die international anerkannte und mit vielen Würden ausgezeichnete Soziologin forschte und lehrte in den USA, Kanada, Europa und Israel. Stets hatte sie ein offenes Ohr und Gastfreundschaft für Besucher in Israel und teilte mit Jugendlichen ihre Erinnerungen an die schwere Zeit der Familie Buber im nationalsozialistischen Deutschland.

Wir möchten ihrem Mann Prof. Josef Agassi und ihrem Sohn Aaron unser tief empfundenes Beileid aussprechen.

 

(Copyright Foto: Tamar Brison-Goldschmidt)